Trockenfrüchte

Von Trockenfrüchten oder Trockenobst spricht man, wenn es sich um getrocknetes Obst mit einem Restfeuchtegehalt von ca. 20 % handelt. Es gibt verschiedene Verfahren zur Herstellung von Trockenfrüchten.

Alle haben gemeinsam, dass bestimmte Obstsorten, die sich dazu eignen, haltbar gemacht werden und außerdem besonders süß und aromatisch werden. Somit eignen sich Trockenfrüchte perfekt als Ersatz für Dickmacher. Zudem eignen sich Trockenfrüchte  hervorragend als leckere Beigabe in Müslis, als kleine Snacks zum Knabbern für zwischendurch oder als Backzutat.

Die Geschichte der Trockenfrüchte

TrockenobstDie ersten Trockenfrüchte dienten der Vitaminversorgung von Karawanen, die die Wüste durchqueren mussten oder aber Seefahrern, die sie aßen, um sich vor Skorbut zu schützen. Damals waren es in erster Linie noch Datteln, Feigen und Rosinen, die getrocknet verzehrt wurden. Aber auch in der asiatischen Küche waren und sind auch heute noch Trockenfrüchte sehr beliebt. 

Die Vielfalt der Trockenfrüchte heute

Inzwischen gibt es viel mehr Sorten von leckeren Trockenfrüchten als damals.

Neben Datteln, Feigen und Rosinen eignen sich auch Erdbeeren, Äpfel, Birnen und Pflaumen sowie Aprikosen, Kirschen, Pfirsiche und Kiwis zum Trocknen. Auch Hagebutten, Berberitzen und Cranberries lassen sich zu Trockenfrüchten verarbeiten.

Gelegentlich werden sogar Maulbeeren getrocknet angeboten. Sehr gern werden auch Tropenfrüchte als Trockenfrüchte gegessen. Das können Ananas, Mangos, Papayas und Bananen sein, aber auch Jackfrucht oder Kokosnuss.

Getrocknete Früchte haben neben dem höheren Nährstoffgehalt einen weiteren entscheidenden Vorteil gegenüber ihren angetrockneten Geschwistern: Die Früchte werden erst geerntet, nachdem sie fertig gereift sind, was förderlich für die Mineralstoff- und Vitaminkonzentration ist. Im Gegensatz dazu werde Früchte in der Obstabteilung meist schon vor der endgültigen Reife geerntet, damit sie auf der Reise nach Europa nicht verderben.

Herzhafte Trockenfrüchte

Es gibt auch Trockenobst, das zunächst für Gemüse gehalten wird, aber zu den Früchten gehören. Das ist so, weil diese Früchte aus einer befruchteten Blüte entstehen. Hierbei handelt es sich um Tomaten, Auberginen, Paprika, Oliven und sogar Hülsenfrüchte.

Die Herstellung von Trockenfrüchten

Trockenfrüchte lassen sich auf recht unterschiedliche Art und Weise herstellen. Je nach Größe werden sie als ganze Früchte oder in kleineren Stücken getrocknet. Das kann passieren, indem die Früchte entweder im Backofen oder extra dafür konstruierten Dörrgeräten getrocknet werden oder aber auf einer Schnur aufgereiht auf dem Dachboden trocknen beziehungsweise auf einem Rost oder in der Sonne ausgebreitet bearbeitet werden, bis sie die richtige Konsistenz erreicht haben.

Die schonenste Variante ist die Luft- bzw. Sonnentrocknung bei 40-60°C. Die Mineralstoffe, Spurenelemente und die wichtigen Aminosäuren bleiben so weitestgehend erhalten.

Der Konservierungseffekt entsteht, weil der natürliche Zuckergehalt in den Trockenfrüchten ansteigt und der Feuchtigkeitsgehalt sinkt. Das entzieht Mikroorganismen die Lebensgrundlage, so dass die Trockenfrüchte bzw. das Trockenobst jetzt nicht mehr verdirbt.

Trockenobst im Müsli oder als Snack

Trockenfrüchte eignen sich hervorragend Trockenfruechteals leckere Beigabe in Müslis, als kleine Snacks zum Knabbern für zwischendurch oder als Backzutaten. Auch für die warme Küche können Trockenfrüchte Verwendung finden, zum Beispiel in Soßen oder Füllungen von Knödeln oder Fleischgerichten. Eine besondere Leckerei sind auch Trockenfrüchte, die mit Schokolade überzogen worden sind. Es gibt sie im Handel mit dunkler Schokolade, Vollmilchschokolade oder aber weißer Schokolade überzogen.

Trockenfrüchte als optimale Ergänzung einer gesunden Ernährung

muesli-fruechteWie man an dem soeben genannten Beispiel sieht, müssen Trockenfrüchte nicht grundsätzlich in einer kalorienarmen Form angeboten werden. Wer auf seine Figur achtet, wird deshalb Trockenobst eher in seiner natürlichen Form schätzen und es als kalorienarmen Snack pur verzehren oder mit fettarmer Milch oder fettarmem Joghurt als natursüße Beigabe genießen.

Getrocknete Früchte sind gut für die Verdauung

Besonders geeignet sind getrocknete Früchte auch, um eine etwas träge Verdauung wieder in Schwung zu bringen. Sie enthalten wenig schädlichen Zucker und nur natürliche Süße, aber viele gesunde Ballaststoffe und sind deshalb ideal dafür.

Die beliebtesten Trockenfrüchte

Top 5 getrocknete Früchte
Um einen kleinen Einblick zu gewähren, welche Früchte aktuell am beliebtesten sind, haben wir die Top 5 der getrockneten Früchte gelistet. Eine Rangfolge soll dies jedoch nicht darstellen. Allesamt sind beliebt, gesund und lecker.

  • Rosinen

Der Klassiker unter dem Trockenobst: Die Rosine. Die getrockneten Weintrauben erfreuen sich bereits seit vielen Jahren als Knabberei zwischendurch und ebenso als Backzutat wie beispielsweise beim klassischen Christstollen. Rosinen haben eine Restfeuchtigkeit von 15-18% und einen Fruchtzuckergehalt von rund 33%. Bei der Trocknung verringert sich das ursprüngliche Gewicht der Weintraube auf ein Viertel.

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  • Apfel

Getrocknete Äpfel werden meist als Apfelringe angeboten. Dabei handelt es sich einfach um in Streifen geschnittene und getrocknete Äpfel. Diese Art von Trockenfrüchten sind besonders beliebt bei vielen Deutschen. Ein US-Studie ergab, dass sich der Verzehr von getrockneten Äpfeln positiv auf den LDL-Cholesterinspiegel auswirken.

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  • Bananen

Auch getrocknete Bananen sind sehr beliebte Trockenfrüchte. Neben der weniger gesunden Variante – die Bananenscheiben zu frittieren und mit Schokolade zu überziehen, gibt es auch klassisch getrocknete Bananen. Diese überzeugen durch einen sehr intensiven Bananengeschmack und sollten aus ausgereiften Bananen herstellt werden.

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  • Aprikosen

Getrocknete Aprikosen, auch Dörraprikosen genannt, sind wahre Energiebomben. Die getrockneten Früchte trumpfen trotz der Größe mit sehr guten Nährstoff- und Spurenelementen auf. Selbst bis in die Naturheilkunde hat es die Trockenfrucht schon geschafft und wird hier oft zur Regulierung des Wasserhaushalts eingesetzt. Das Fruchtfleisch wiederum hilft den Säure-Basen-Haushalt des Körpers im Gleichgewicht zu halten.

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  • Datteln

Die Frucht, welche ihren Ursprung in Westasien hat, wird irrtümlicher Weise oft mit getrockneten Pflaumen verwechselt. Dabei stammt sie eigentlich von der Dattelpalme. Dattel ist jedoch nicht gleich Dattel. Es gibt unzählige Arten. Die bekannteste dürfte hierzulande die Medjool sein. Der Geschmack der getrockneten Frucht ist süßlich und hat eine leichte Note von Honig.

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Trockenfrüchte bei basischer Ernährung

Die basische Ernährung ist eine weit verbreitete Ernähungsart, bei welcher auf Säure bildende Nahrungsmittel verzichtet wird. Hauptlieferanten sind in dem Fall zB. Kartoffeln, Gemüse und Rohmilch. Aber auch Trockenfrüchte sind ein wichtiger Bestandteil dieser Ernährungsweise.  Verzichtet sollte in diesem Fall auf Zucker, (Süßwaren im Allgemeinen), Nudeln, helles Brot, Fleisch usw. werden. Die Fruktose der Trockenfrüchte sorgt zwar für die nötige Süße, wirkt sich jedoch nicht negativ auf die Ziele der Ernährung aus.

Zuckeranteil in Trockenfrüchten

FruchtzuckerImmer wieder liest man, dass Trockenobst einen hohen Zuckeranteil hat. Dies ist in Relation zum Gewicht gesehen auch nicht falsch.  Absolut gesehen aber hat Trockenobst nicht mehr oder weniger Zucker, als die ungetrocknete Frucht. Da sich der Zuckeranteil beim Trocknen im Gegensatz zum Wasseranteil aber nicht verringert, wird allgemein verbreitet, dass Trockenfrüchte sehr zuckerhaltig sind. Man sollte allerdings auch nur so viele Trockenfrüchte essen, wie man sie auch angetrocknet zu sich nehmen würde.

Tockenfrüchte mit niedrigem Zuckergehalt:

  • Himbeeren
  • Brombeeren
  • Cranberries

Trockenfrüchte mit hohem Zuckergehalt:

  • Pflaumen
  • Orangen
  • Kiwi
  • Birnen
  • Ananas

Spitzenreiter beim Zuckergehalt sind:

  • Kirschen
  • Rosinen
  • Mandarinen
  • Bananen
  • Mangos

Bildnachweise:

Müsli: © Gordan Jankulov – Fotolia.com